Fishbach – “A ta merci”

Fishbach, welch ungewöhnlicher Name für eine junge ungewöhnliche Sängerin. Die Französin muss nur wenige Worte singen und schon ist sie durch ihre unverwechselbare, rauchige und magische Kontra-Altstimme identifizierbar. Über Fishbach wurde viel berichtet. Ihre hervorragende Showband tourte in ganz Frankreich, mit einer triumphal ausverkauften Show im Bataclan in Paris im Oktober und einer weiteren ausverkauften One-Woman-Show auf Thousand Island (früher Upstairs at the Garage) in Islington, London, im November.

Heute erscheint ihr Album “A ta merci” (zu deutsch: “Auf deine Gnade”) in Deutschland. Die 11 Titel lassen feinsten Elektropop hören, der manchmal eine experimentelle Spielart aufweist und für ein außergewöhnliches Klangerlebnis sorgt. Dennoch sind die Songs jeder auf seine Weise eingängig, ohne dabei an Faszination einzubüßen.

Die Disco-Hooks auf “Le château” vermischen sich mit düsteren Texten und erzeugen so eine eigenartige Anziehungskraft. Bei “Mortel” (“tödlich”) klingt die Stimme höher und weniger androgyn, begleitet von barocken Gitarrenlinien und einer Melodie, die an die 1980er erinnert.

“Ich weiß nicht, was guter oder schlechter Geschmack ist”, sagte Fishbach kürzlich. “Ich mag es, die Grenzen meiner Stimme zu sprengen, den Lärm der Synths und die Geräusche in den Texten.”

Wer dieses Album mag, ist auf der sicheren Seite, was unkonventionellen Musikgeschmack betrifft. Denn ob Musik, Text und Interpretation, das Album hat viel zu bieten und ist angenehm exzentrisch – unkonventioneller französischer Elektropop mit einer zeitlos schönen Stimme.

Foto | © Yann Morrison

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Ingrid
Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen. Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.
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