The Masters

Der Zweite Weltkrieg ist vorbei. Äußerlich ist der Marine-Soldat Freddie Quill unverletzt geblieben, innerlich ist er ein Wrack und trinkt bis zur Besinnungslosigkeit. Der Pro-forma-Test auf psychologische Schäden liefert keinen eindeutigen Befund und Freddie wird ins zivile Leben entlassen. Seinen ersten Job als Fotograf in einem Kaufhaus nutzt er vor allem dazu, in der Dunkelkammer Hochprozentiges zu brauen. Nach einer Prügelei mit einem Kunden ist der unberechenbare Freddie seine Arbeit los. Als Erntehelfer auf den Feldern Kaliforniens wird er davongejagt, als sich ein Arbeiter mit Freddies selbstgebranntem Schnaps fast vergiftet.

Am Pier von San Francisco liegt eine Yacht. Eine Partykappelle spielt, an Deck wird getanzt. Spontan geht Freddie unbemerkt an Bord und schläft in der erstbesten Koje seinen Rausch aus. Am nächsten Tag, das Schiff ist längst auf See, wird der blinde Passagier freundlich geweckt und zum „Kapitän“ gebracht. So lernt Freddie den charismatischen, verständnisvollen Lancaster Dodd kennen, der sich ihm als „Autor, Doktor, Nuklearphysiker und Philosoph, aber in erster Linie ein Mann“ vorstellt. Seine Tochter heiratet, die Hochzeitsgesellschaft ist auf dem Weg nach New York. In seiner Ansprache – Dodd vermählt seine Tochter Elizabeth wie ein Priester selbst – erwähnt er zum erste Mal den „Ursprung“ („The Cause“ – Buch über die Lehre und gleichzeitig der Leitfaden der Gruppe um den „Meister“/ Lancaster Dodd). Auch Dodds schwangere Frau Peggy empfängt den Fremden mit offenen Armen: Freddie inspiriere ihren Mann, sagt sie. Er hat die ganze Nacht geschrieben.

Niemand stellt Fragen, wie selbstverständlich wird der Neuling in die Gemeinschaft aufgenommen. Noch an Bord wird Freddie Zeuge einer Hypnosesitzung: Eine Frau lässt sich in ein früheres Leben zurückführen. Eine von Dodds Methoden, um traumatische Erlebnisse aufzuarbeiten und damit sogar Krankheiten zu heilen. Dodd, den alle nur den „Meister“ nennen, bietet seinem neuen Schützling eine „zwanglose Sitzung“ an. Freddie ist seine Versuchsperson und sein Protegé. Mit gezielten Fragen zwingt er den verschlossenen Freddie, sich zu erinnern, auch an den Abschied von seiner Jugendliebe Doris, als er zum Einsatz nach Shanghai abkommandiert wird. Stück für Stück bricht Dodd Freddies harte Schale auf, so nah hat er noch nie jemanden an sich herangelassen. Die beiden Männer begießen ihre Verbrüderung mit Freddies selbstgebranntem Teufelszeug.

Nach ihrer Ankunft in New York sind Dodd und seine Anhänger bei ihrer reichen Gönnerin Mildred Drummond eingeladen und werden als Ehrengäste hofiert. Freddie gehört bereits zum engsten Kreis, Dodd und sein „Ursprung“ („The Cause“) sind jetzt seine Familie. Dennoch führt sein erster Weg an die Hausbar. Im Salon vollführt Dodd eine seiner Hypnosen, die er „Erweckung“ nennt. Ein Gast zeigt sich von dem vermeintlichen Partytrick unbeeindruckt und will den „Meister“ als Scharlatan entlarven. Dodd wird wütend und lehnt jede Diskussion vehement ab. Noch in der Nacht macht Freddie den Mann auf eigene Faust ausfindig und bringt ihn mit Gewalt zum Schweigen. Er sieht sich als Dodds Bodyguard und will seinen Meister rigoros verteidigen.

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Der umstrittene „Ursprung“ („The Cause“) hat Feinde, aber auch großzügige Freunde: Dodd zieht mit seinem Gefolge weiter nach Philadelphia und richtet im Haus von Helen Sullivan sein Hauptquartier ein. Eines Tages steht die Polizei mit einem Haftbefehl vor der Tür: Der selbst ernannte „Heiler“ habe Gelder der Mildred Drummond Stiftung veruntreut und dürfe ohne Lizenz nicht praktizieren. Wie ein Pitbull geht Freddie auf die Beamten los und wird gleich mit abgeführt. Gegen eine Geldstrafe ist Dodd schnell wieder frei. Der Zwischenfall hat den „Meister“ und seinen Jünger nur noch enger zusammengeschweißt.
Doch Peggy Dodd ist der neue Liebling ihres Mannes ein Dorn im Auge. Sie hält Freddie, der nach wie vor trinkt, für gefährlich und fordert, dass er den „Ursprung“ („The Cause“) verlassen muss. Die frisch verheiratete Elizabeth flirtet ganz offensichtlich mit Freddie und so intrigiert auch Dodds Schwiegersohn gegen den unbequemen Rivalen. Doch der „Meister“ weigert sich, Freddie aus der Gemeinschaft auszuschließen. Vor aller Augen unterzieht er ihn einer Reihe von „Konzentrationsübungen“: Der jähzornige Freddie soll Gelassenheit trainieren und seine Aggressionen abbauen. Für den Alkoholiker bedeutet dieses Programm zugleich kalten Entzug. Doch er hält durch. Freddie will sein neues Zuhause nicht verlieren.

Freddie ist rehabilitiert und ist als Dodds rechte Hand beim ersten Kongress von „Der Ursprung“ („The Cause“) in Phoenix dabei, wo der „Meister“ sein zweites, mit Spannung erwartetes Buch präsentiert – sein „Geschenk an die Menschheit“. Unterdessen hat sich „Der Ursprung“ („The Cause“) professionell organisiert und startet eine regelrechte Werbekampagne, um neue Mitglieder zu rekrutieren. Dodds Methoden funktionieren – das kann Freddie nun aus eigener Erfahrung und voller Überzeugung sagen.

Freddie und sein autoritärer Freund sind aber noch nicht am Ende ihrer gemeinsamen Reise. Dodd hat eine neue Übung entwickelt, die er an Freddie ausprobieren will…

THE MASTER

Kinostart: 21. Februar 2013

im Verleih von Senator Film Verleih

Ein Film von Paul Thomas Anderson

mit

Joaquin Phoenix
Philip Seymour Hoffman
Amy Adams
Laura Dern
u.v.m.

 

Standardbild
JanKaltwasser
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