SIDE EFFECTS

Der ehrgeizige Psychiater Dr. Jonathan Banks (JUDE LAW) setzt alles daran, seiner neuen Patientin Emily Taylor (ROONEY MARA), die nach einem Selbstmordversuch bei ihm eingeliefert wurde, zu helfen. Gerade erst ist Emilys Mann (CHANNING TATUM), der wegen Insiderhandels die letzten Jahre im Gefängnis saß, entlassen worden. Doch der Versuch, gemeinsam ein neues Leben zu beginnen, scheitert. Gleiches gilt für die Wirksamkeit der von Banks verschriebenen Medikamente. Banks nimmt Kontakt zu Emilys früherer Psychiaterin (CATHERINE ZETA-JONES) auf, die ihm rät, ein neues Medikament an Emily zu testen. Anfangs geht es ihr besser, doch schon bald erweisen sich die Nebenwirkungen als äußerst dramatisch. Nach einem mysteriösen Mordfall spürt Banks, wie er immer mehr die Kontrolle nicht nur über seine Patientin, sondern auch über sein eigenes Leben verliert. Er entscheidet sich, für die Suche nach der Wahrheit alles zu riskieren: seine Familie, seine Profession, seinen Ruf – als er einem unglaublichen Verdacht auf die Spur kommt…

[highlight] Lesen Sie hier mehr über die Produktion des Films SIDE EFFECTS und die Arbeiten zum Drehbuch [/highlight]


„Diese Zeit gehört zu den außergewöhnlichsten Erfahrungen meines Lebens“, erinnert sich der Drehbuchautor Burns. „Es gab dort Patienten, die wirklich furchterregende Kriminelle waren, aber auch solche, die so krank waren, dass sie die elementarsten Regeln gesellschaftlichen Zusammenlebens nicht mehr verstanden und nicht mehr in der Lage waren, sich nach ihnen zu richten.“ Diese Erfahrung regte Burns’ Fantasie an, war die Keimzelle für eine Drehbuchidee. „Ich wollte einen Thriller im Stil des Film Noir schreiben, der den Zuschauer in die Geschichte hineinzieht und ihn dann mit vielen Wendungen den Halt verlieren lässt“, erzählt Burns. „Einen Thriller wie etwa FRAU OHNE GEWISSEN („Double Indemnity“, 1944) oder HEISSBLÜTIG – KALTBLÜTIG („Body Heat“, 1981), der sich aber in der Welt der Pharmakologie entfalten würde. Mich inspirierten Filme mit geschickt konstruierten und cleveren Szenarien über Betrug und Intrigen, die in einer Welt spielten, in der auch der Zuschauer lebte. Es scheint so, als würden solche Filme heute nicht mehr gedreht werden, aber ich habe dieses Genre immer geliebt.“

So begann Burns die Arbeit an dem Drehbuch aufzunehmen, das schließlich die Basis von SIDE EFFECTS wurde. Unterstützt wurde er dabei von Dr. Sasha Bardey, der damals für die Stadt New York tätig war und als Stellvertretender Direktor im Bereich „Forensische Psychiatrie“ arbeitete. „Ich lernte Sasha bei meinen Recherchen für ‚Wonderland’ kennen“, blickt Burns zurück. „Was er in diesen Film einbrachte, war elementar wichtig, denn SIDE EFFECTS sollte fest mit der Realität verwurzelt sein.“

Auch Bardey war schon immer fasziniert gewesen von einem Thriller, bei dem die Psychiatrie eine zentrale Rolle spielte. „Sobald wir das Fundament für diese Geschichte entwickelt hatten, begann Scott mit der Arbeit am Drehbuch, während ich die Fachdetails beisteuerte.“ Diese Kombination von Burns’ erstaunlichen erzählerischen Fähigkeiten und Bardeys Fachkenntnissen brachte schließlich einen eindrucksvollen Thriller hervor. „Dieser Film beleuchtet, wo Realität endet und Geisteskrankheit beginnt“, erläutert Bardey. „Als Zuschauer weiß man nicht, ob das, was man sieht, auch der Wahrheit entspricht. In dieser Hinsicht hat der Film einen Hitchcock-Touch. Und das Ende ist fantastisch, eine großartige Lehrstunde und ein großes Vergnügen.“

Während Burns die Geschichte entwickelte, betrieb der Autor auch umfangreiche Recherchen über den zunehmenden Therapieeinsatz von Antidepressiva in den USA. Dabei unterstützte ihn Dr. Bardey, der schließlich Koproduzent von SIDE EFFECTS wurde und am Set als Berater zur Verfügung stand. In Nachrichtenmeldungen fand Burns Beweise dafür, dass die gleichen Medikamente, die zur Behandlung von Depressionen, Angststörungen und anderen psychischen Erkrankungen eingesetzt wurden, bei einer kleinen, aber signifikanten Anzahl von Patienten auch unerklärliches Verhalten auslösen können. So wurden häufig verschriebene Psychopharmaka wie Prozac, Ambien und Zoloft für eine Reihe von kriminellen Handlungen verantwortlich gemacht – das Spektrum reichte von fahrlässigen Tötungsdelikten mit Autos bis zu körperlichen Angriffen. In Kalifornien wurde die Klage gegen einen Mann fallengelassen, der ein häufig benutztes Schlafmittel eingenommen hatte und dann in einen Autounfall verwickelt wurde, der allerdings keine Verletzten mit sich brachte. Ein oft verschriebenes Antidepressivum wurde sogar mit einem schockierenden Entführungs- und Vergewaltigungsfall in Verbindung gebracht.
Nicht minder faszinierend fand Burns Geschichten, die er über das Fehlverhalten von angesehenen Ärzten ausgrub. „In den Nachrichten wurde von einem Psychiater berichtet, der versucht hatte, einen seiner Patienten, einen rechtskräftig verurteilten Verbrecher, anzuwerben, seine Geliebte zu töten. Als dieser Patient dann zur Polizei ging“, fährt Burns
fort, „glaubte ihm dort keiner, schließlich war er ganz offensichtlich ein Verrückter. Die Geschichte, die wir erzählen, unterscheidet sich grundsätzlich von diesem Fall, aber sie steckt voller überraschender Wendungen, die den Zuschauer ständig hinterfragen lassen, was hier tatsächlich passiert und wer die Wahrheit sagt.“

Ein Film von

Steven Soderbergh

Drehbuch: Scott Z. Burns

mit

JUDE LAW,

ROONEY MARA

CATHERINE ZETA-JONES

CHANNING TATUM u.v.a.

 Senator Film Verleih

Kinostart: 25.04.2013

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Ingrid
Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen. Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.
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