Durch Zufall entdeckt Paul Kromberger (Matthias Habich) im Internet das Foto der US-amerikanischen Operndiva Caterina Fabiani (Barbara Sukowa), die seiner verstorbenen Frau Evelyn zum Verwechseln ähnlich sieht. Er bittet seine Tochter Sophie (Katja Riemann), nach New York zu fliegen und Kontakt zu der Operndiva aufzunehmen. Sophie nimmt sogar, nicht besonders traurig, das Ende ihrer Beziehung in Kauf, um ihrem Vater diesen Wunsch zu erfüllen. In New York angekommen, sucht Sophie sogleich die Opernsängerin Caterina nach deren Auftritt in ihrer Garderobe auf. Diese reagiert befremdet auf Sophies Anliegen. Als sie die Mutter der Sängerin Rosa (Karin Dor), im Pflegeheim aufsucht, erfährt Sophie mehr und wird darin bestätigt, dass es wirklich eine Familiengeschichte ist, die sie mit Caterina verbindet.
Doch erst ihr Vater offenbart schließlich bisher verschwiegene und verdrängte Familien-Geheimnisse. Dabei spielt auch Pauls verhasster Bruder Ralf (Gunnar Möller) eine entscheidende Rolle.
Der Film von Margarethe von Trotta geht auf eine biografische Geschichte der Regisseurin zurück, die erst nach dem Tod ihrer Mutter von der Existenz einer Schwester erfahren hat. Das Thema Schwester inspirierte sie nun zum dritten Mal zur thematischen Vorlage eines Films (SCHWESTERN ODER DIE BALANCE DES GLÜCKS 1979, TV-Film „Schwester“ 2010).
Schwer nachzuvollziehen scheint, warum Paul Kromberger nach dem Tod seiner Frau, geradezu besessen von der Idee ist, eine Fremde zu kontaktieren, die nur per Atlantiküberquerung direkt zu erreichen ist, allein deswegen, weil sie der verstorbenen Ehefrau ähnlich sieht.
Im Vordergrund steht für von Trotta die Annäherung der Schwestern.
Wenig überzeugend wirkt indessen an der Geschichte, dass sich der Manager der Operndiva sogleich in Sophie verliebt. Dann kann ja nicht mehr so viel schief gehen, und langsam nähern sich die Schwester einander an.
Überzeugend ist der Film dort, wo sich die beiden Schwestern langsam aufeinander zubewegen, miteinander kommunizieren. Darstellerisch gekonnt von den Schauspielerinnen Katja Riemann und Barbara Sukowa umgesetzt, die erstmals gemeinsam vor der Kamera stehen.
Zwar liefert der Film zudem liebenswerte und manchmal auch komische Szenen, doch insgesamt fällt er hinter die vorherigen, Filme der Margarethe von Trotta zurück.
Von der Filmbewertungsstelle hat der Film das Prädikat besonders wertvoll erhalten.
Ab 7.5.2015 im Kino