Der Blogger – Patrick Brosi

Ein Mann mietet sich ein Boot, mit dem er trotz schlechten Wetters den See überqueren will und ist plötzlich verschwunden. Das Boot ist leer. Da es sich bei dem Vermissten um den bekannten Blogger René Berger handelt, der Machenschaften eines Pharmaunternehmens aufgedeckt hat und weitere Einzelheiten kurz vor der Veröffentlichung stehen, liegt die Vermutung nahe, dass er umgebracht wurde. Doch alles spricht für einen Selbstmord.

Einige Wochen zuvor, die Studentin Marie reist wie üblich von Berlin nach Hamburg, wo sie wohnt. Sie verdient sich ihr Studium durch ihre Tätigkeit bei der Berlin Post, einer Online-Zeitung, die nach dem Muster der Huffington Post gestrickt ist. Wie es aussieht, ist der Chefredakteur Thomas mehr als überzeugt davon, dass Marie die Einzige ist, die das Format hat, einen Berlin-Post-Blog zu betreuen, der ausschließlich über René Berger berichten soll. Eigentlich will Marie ihr Studium beenden. Doch schließlich kommt es anders, und sie willigt ein.

Kommissar Nagel wird zum Tatort gerufen. Neben einer beträchtlichen Leibesfülle ist er mit einem besonders feinen Spürsinn und hoher Intelligenz gesegnet. Allerdings hält Nagel wenig von Teamarbeit, das muss auch seine Kollegin Nadja erfahren. Ständig verschweigt er ihr etwas, auch, dass er beim Durchsuchen des Hotelzimmers im Schwarzwald, in das René Berger eingecheckt hatte, etwas gefunden hat. Das Zimmer war total verwanzt, doch die Wanzen lässt Nagel dort, wo sie sind.

In Basel, in einem der weltweit größten und mächtigsten Unternehmen der Pharmaindustrie, arbeitet Michael. Er hat sich zum Abteilungsleiter hochgearbeitet und kann mit seiner beruflichen Stellung zufrieden sein, bis er Unregelmäßigkeiten bei Zahlungen an ein Institut entdeckt, das Studien zu Medikamentenzulassungen für das Unternehmen durchführt. Als er dies einem Kollegen und Freund mitteilt, ist dieser plötzlich befördert worden. Einige Wochen später ist Michael tot – Selbstmord!

Kommissar Nagel ist mit seinem Spürsinn jedoch auf die richtige Fährte geraten. Er sucht Michaels Frau auf und wirft einen Blick in dessen Hobbykeller. Was er dort findet, sind Dateien, die auch René Berger gut gefallen hätten.
Doch seit geraumer Zeit geht es Nagel körperlich nicht gut. Der Kommisssar leidet an Diabetes und sein neues Medikament scheint starke Nebenwirkungen zu haben. Gerade jetzt, wo er eine heiße Spur verfolgt. Soll er ausgeschaltet werden?

Marie hat sich dem Blogger auf intensivst mögliche Tuchfühlung genähert, doch irgendetwas stimmt nicht, auch ihr Kollege Simon, der sie unterstützen soll, hat sich verändert. Ist er eifersüchtig? Dann gerät Marie in große Gefahr, und ihr Freund Jonas kann sie nicht mehr erreichen.

„Eine Pille ist ein konzentriertes Ideal, sie zwingt den, der sie einnimmt, unausweichlich in ein Konzept.“ Die Pharmaindustrie als Ersatzreligion, die ein Heilsversprechen liefert, das ein gesundes langes Leben ermöglicht, wenn nur die richtige immerwährende Dosis an Medikamenten genommen wird. Gesteuert und geleitet von den richtigen Leuten.

Der äußerst komplexe Kriminalroman „Der Blogger“ schickt uns über verschobene Zeitebenen auf die Reise an die Orte der Verbrechen, zu den darin verstrickten Personen und schließlich mit den Fahndern auf die Spur der Täter. Der Autor zeigt, wie einfach Manipulationen von Menschen im und über das Netz gelingen und wie zerstörend und menschenverachtend ideologisch geführte Konzerne handeln könnten.

Ein Intensiver,fesselnder und zugleich beklemmender Kriminalroman

Patrick Brosi wurde 1987 in Backnang bei Stuttgart geboren und studierte nach Abitur und Zivildienst Geschichte und Informatik in Tübingen und Freiburg. Er lebt und arbeitet in Freiburg.

Der Blogger von Patrick Brosi

Kriminalroman

Broschur
456 Seiten

ISBN 978-3-95451-676-6
Verlag: Emons

Standardbild
Ingrid
Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen. Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.
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