Buchtipps zu Weihnachten

Die  Weihnachtszeit ist einfach perfekt, um ein schönes Buch zu lesen oder gleich mehrere. Hier sind unsere Buchtipps:

Ein Junge namens Weihnacht

Alle Jahre wieder taucht dieselbe Frage auf. Wie ist das eigentlich mit dem Weihnachtsmann? War er immer schon alt und ein Weihnachtsmann oder auch einmal ein Junge? Und wo kommt er eigentlich her? In diesem Buch erfährt der Leser all das: Der Weihnachtsmann hieß als Junge Nikolas. Aufgewachsen ist er in Finnland, wo er in einer kleinen Holzhütte in Armut lebte. Mit elf Jahren macht er sich auf die weihnachtsmannSuche nach seinem Vater, ein gefährliches Abenteuer beginnt damit für ihn: Er begegnet fliegenden Rentieren, einer Elfe, einem gewalttätigen Troll – und er stellt fest: Wichtel gibt es wirklich! Gut, dass er diese Suche auf sich genommen hat, denn sie hat ihn auf die Idee gebracht, die Menschen und die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Wie er das geschafft hat, verrät dieses Buch – und warum wir uns jedes Jahr wieder auf den Weihnachtsmann freuen dürfen.
Eine ganz bezaubernde Geschichte, nicht nur für Kinder, auch Erwachsene werden dieses Buch lieben.

Ein Junge namens Weihnacht
Autor Matt Haig

Verlag: dtv

Der Geruch des Paradieses

Der neue Roman von Elif Shafak erzählt auf zwei Zeitebenen die Geschichte von Peri, die mit ihren beiden Brüdern und Eltern in Istanbul lebt. Ihre Eltern mit ihren gegensätzlichen Vorstellungen vom Leben sorgen dafür, dass Peri sich immer zwischen zwei Polen befindet. Verwirrt weiß sie nicht, welche und ob sie eine dieser Vorstellungen leben will. Ihr Vater, ein überzeugter Anhänger Atatürks, möchte ihr ein Studium in Oxford ermöglichen, obwohl die Familie dafür große Teile ihrer Ersparnisse aufwenden muss. Die Mutter ist eine gottesfürchtige Muslimin, die es lieber hätte, wenn ihre Tochter einen frommen Mann heiraten würde.
Peri wird zu einer eifrigen und nachdenklichen Schülerin, eine Außenseiterin, die es schließlich genießt, fernab von ihrem Elternhaus in Oxford ihr Studium zu beginnen. Die Frage, die sie umtreibt, welche Bedeutung Gott und die Religion für ihr Leben haben sollen, kann sie vielleicht bald in einem Seminar des umstrittenen, aber schillernden und extravaganten Professors für Philosophie Azur beantworten. Ihr Verhältnis zu Allah hatte erheblich gelitten, seit ihr Lieblingsbruder Umut von der türkischen Polizei verhaftet, schlimm gefoltert und für Jahre inhaftiert worden war. Warum hatte Gott da nicht geholfen? Wer war er, dass er eine solche Ungerechtigkeit zuließ? Seither streitet Peri mit Gott.
Bei ihren Kommilitoninnen Shirin und Mona findet sie sich in einer Konstellation wieder, die sie an ihre Eltern erinnert: Shirin ist eine freiheitliebende, emanzipierte und selbstbewusste Studentin mit iranischen Wurzeln, Mona dagegen trägt Kopftuch und bekennt sich mit jeder Faser ihres Herzens zu ihrer Religion. Und mittendrin Peri, die sich weder der einen noch der anderen Seite zugehörig fühlt. Als sie sich dann Hals über Kopf in Professor Azur verliebt, kommt ihr Studentenleben zu einem jähen Ende.
Jahrzehnte danach soll Peri sich mit heftiger Intensität wieder an diese Zeit erinnern. Auf dem Weg zu einer Abendgesellschaft in Istanbul gerät sie, die inzwischen Mutter dreier Kinder ist, in einen Stau, dabei wird ihre Handtasche gestohlen. Doch Peri will nicht tatenlos zusehen, sie rennt den jungen Taschendiebinnen hinterher und macht eine schreckliche Erfahrung. Nicht nur, dass sie beinahe Opfer einer Vergewaltigung geworden wäre, sondern auch die Tatsache, dass Peri den Täter fast umgebracht hätte, belasten sie schwer. Doch sie muss zu dieser Abendgesellschaft, wo ihr Mann schon längst auf sie wartet ….

Elif Shafak Der Geruch des ParadiesesIm 21. Jahrhundert werde, so sagten Experten, der Einfluss der Religion für die westliche Welt nahezu bedeutungslos sein. Doch wie die jüngste Geschichte zeigt, ist diese Prognose falsch. Elif Shafak schafft es in ihrem Roman mit brillanter Erzählkraft, die Geschichte einer Frau mit gegenwärtigen politischen und gesellschaftlichen Themen zu verknüpfen, sie tut dies scharfsinnig und mit feinem Humor.
Dabei wird deutlich, dass Vernunft und Toleranz notwendig sind, um die Kluft zwischen traditionell islamischen und westlichen Werten zu überbrücken.

Ein Gegenwartsroman, der Fragen stellt, die uns heute mehr denn je beschäftigen.

Der Geruch des Paradieses
Roman
Elif Shafak

ISBN: 978-3-0369-5752-4
Verlag: Kein&Aber

Epilog mit Enten

Wann ist eine Beziehung zu Ende? Nach dem Tod eines Partners oder nie? Bildet nicht die Erinnerung an das gemeinsam Erlebte ein Band, das erst zerreißt, wenn auch der andere stirbt? Sylvie ist an einem Lebenspunkt angelangt, der den Blick zurück wandern lässt. Denn Gabo, mit dem sie eine lange gemeinsame Zeit und Ehe verbunden hat, ist tot. Es ist die Geschichte einer großen, unmöglichen Liebe, die für Sylvia mit achtzehn begann, in Berlin in den 70er Jahren, als diese Stadt noch eine Insel war und sie den fünfundzwanzigjährigen Gabo traf, der sich dort als kleiner Dealer durchs Leben schlug.

Heute fragt sie sich, wie ihr Leben wohl verlaufen wäre, wenn sie Gabo nicht getroffen hätte. Gab es einen Zeitpunkt, wo sie noch zurückkonnte? Oder war da eine Besessenheit zwischen ihnen, die gelebt werden musste. Die Verrücktheit der Zeit, die diese Begegnung noch rauschhafter machte. Schließlich, nach Sylvies Abitur, bricht sie mit Gabo und weiteren Freunden zu einer Reise nach Indien auf. Doch die Gefühle der beiden verlieren sich auf der turbulenten und herausfordernden Reise – es ist aus zwischen ihnen und doch kommen sie wieder zusammen. Es folgen Versöhnungen und Trennungen. Schließlich heiraten Sylvie und Gabo, die Geburt der Tochter soll eine Wende bringen, jedoch verlieren sie einander aus den Augen. Das endgültige Ende ihrer Beziehung? Als Gabo an Krebs erkrankt, versuchen sie ein letztes Mal, ihre gemeinsame Geschichte zu einem guten Ende zu führen.

epilog-mit-entenWas sind Lebenserinnerungen? Sind sie mehr als Gedanken und Vorstellungen, die ebenfalls Emotionen auslösen, ähnlich wie längst vergangene Erlebnisse? In ihrem wunderbar erzählten, schillernden Roman geht Sabine Friedrich mit ihrer Protagonistin auf die Suche nach Erinnerungen und breitet vor uns einen poetischen, bunten und faszinierenden Wortteppich aus, der uns eintauchen lässt in die Vorstellungs- und Erinnerungswelt einer Frau, die die Gefährtin eines Mannes war, ihn „… liebte, aber nicht mochte.“

Epilog mit Enten
Sabine Friedrich

978-3-423-28087-7
Verlag: dtv

Viel Spaß beim Lesen!

Standardbild
Ingrid
Kunst und Kultur, Musik und Bücher, ohne sie ist ein Leben denkbar, aber für mich sinnlos. Darum habe ich diesen Blog ins Leben gerufen. Es macht viel Spaß, ihn zu gestalten - ich hoffe, den Usern, ihn zu lesen. Nicht alles, was gedruckt wird, muss gelesen, nicht jedes Album gehört werden. Was die User hier finden, gefällt mir und den Gastautoren, die ab und zu Lust haben, etwas zu schreiben.
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